Patrozinium im Zeichen des Heiligen Wolfgang
Mit dem 31. Oktober endete das Jubiläumsjahr zum 1100. Geburtstag des heiligen Wolfgangs, dem Diözesanpatron und gleichzeitig Pfarrpatron der Pfarrei Haibühl. Grund genug, dieses Ereignis festlich zu begehen. Besonders klang- und stimmungsvoll war deshalb der Festgottesdienst zum Patrozinium der Pfarrkirche Haibühl am Weltmissionssonntag. Gänsehautmomente bescherte der überaus feierliche Chorgesang der Kirchenchöre Haibühl-Hohenwarth und Lam-Lohberg, die sich zu einer stimmgewaltigen Einheit zusammenfanden und unter der Gesamtleitung von Ewald Pirtzl und Bianca Lederer (Orgel und Dirigieren) die „Missa Festiva“ von Lorenz Maierhofer zu Gehör brachten. Dazu unterstrichen die beiden hervorragenden Trompeter Rudi Zwicknagl und Lukas Kachelmeier auf ihren Instrumenten die Gesänge des Chores oder den Volksgesang und warteten auch mit Solostücken (z. B. „Trumpet voluntary“ von John Stanley, „Allegro und Aria“ von G.F. Händel oder „Trumpet tune“ von Henry Percell) auf.
Zahlreiche Gläubige waren gekommen, um ihren Kirchenpatron zu feiern und ihn um den Schutz der Pfarrei zu bitten. Die Eucharistiefeier wurde zelebriert von Pfarrer Johann Wutz. In seiner Ansprache beleuchtete er das Leben Wolfgangs, der im Jahr 972 zum Bischof von Regensburg bestimmt wurde. Der Bistums- und Pfarrpatron dient als Brücke zwischen den Bistümern Prag, Pilsen und Regensburg. „Bischof Wolfgang hat von Regensburg aus das Bistum Prag gegründet und genießt auch in Böhmen Verehrung“, sagte Wutz. Als Gegenstück zur bayerischen Wolfgangskapelle in Böbrach befindet sich auf einer bewaldeten Höhe bei Chudenitz (rund zehn Kilometer nordwestlich von Klattau) ein Wolfgangs-Wallfahrtsheiligtum: eine Fußspurenkapelle des heiligen Wolfgang. Doch nicht persönliche Machtinteressen hätten Wolfgang geleitet, sondern allein die Sorge um das Heil der Seelen und die Ausbreitung der Botschaft vom Reich Gottes und des Evangeliums von Jesus Christus. Ihn erdete seine persönliche Bescheidenheit, indem er sich mit aller Kraft dem Wachstum des Reiches Gottes widmete als guter Hirte seines Bistums. „Ein Wolfgang aus dem Geschichtsbuch ist weit weniger beeindruckend, als wenn ein Wolfgang in Echtzeit mit Fleisch und Blut in unserer Gegenwart lebt und wirkt. Beten wir deshalb um mutige und glaubwürdige Glaubenszeugen“, endete der Geistliche seine Ausführungen.
Gabi Huber und Regina Pfeffer als Lektoren brachten die Fürbitten an den mächtigen Fürsprecher in den gerade wieder drängenden Nöten des Bistums, der Welt und Zeit vor. Überaus gut frequentiert war der Kuchenverkauf der Frauengemeinschaft St. Wolfgang, die all ihre leckeren Backwerke an den Mann bzw. die Frau brachten. Am Ende des Gottesdienstes sagte der Pfarrer Chor, Chorleiter und Musiker Dank.
Ein lustiges Spektakel war das Wolfgangs-Hackl-Werfen nach der Messfeier auf dem Vorplatz der Kirche. Alt und Jung, Groß und Klein versuchten sich dabei, aus sicherer Entfernung das hölzerne Hackl möglichst genau an die auf dem Boden markierte Stelle hinzuwerfen. Als Sieger des Wolfgangshackl-Werfens bei den Kindern gingen hervor: 1. Wolke Eder, 2. Ben Eder, 3. Alois Haselsteiner. Sie bekamen Süßwaren. Bei den Erwachsenen siegte mit einem gekonnten Zielwurf Sebastian Haselsteiner, gefolgt von Kurt Schmidberger und Wolfgang Schmidberger. Sie konnten sich über eine Flasche Rotwein freuen. Der Brauch erinnert an eine fromme Legende aus dem Leben des heiligen Wolfgang. Einstens soll er am Wolfgangssee den Berg hinaufgestiegen und nach vollendetem Gebet sein Hand-Beil von der Höhe hinunter ins Tal geworfen haben, mit dem Gelübde, dass er an jenem Ort, wo er das Beil wiederfinden werde, eine Kirche erbauen wird. (Bericht und Bilder: Pfeffer)
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Patrozinium 24 (SO, 27. Oktober 2024)
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